Tag 4: über Zehndick nach Oranienburg


Der Havel-Radweg ist ein Radfernweg, der auf einer Länge von rund 370 Kilometern entlang der Havel von der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern durch Brandenburg und Berlin bis Gnevsdorf zur Elbe, nahe Wittenberge führt.
Nach dem Start in Fürstenberg folgen wir dem Havel-Radweg in Richtung Süden und wir erreichen heute erreichen zunächst Zehdenick und danach unser heutiges Etappenziel Oranienburg.
Heute geht es durch den Landkreis Oberhavel. Dieser erstreckt sich von der Südgrenze Mecklenburg-Vorpommerns bis an die Nordgrenze des Landes Berlin. Der obere Flusslauf der Havel ist namensgebend und durchfließt den Landkreis von Norden nach Süden. 

Im naheliegenden Erholungsort Himmelpfort erwartet uns schon der Weihnachtsmann!


Die Schleuse in Bredereiche, einem Ortsteil von Fürstenberg/Havel, ist Teil der Oberen Havel-Wasserstraße. Mit dem Bau der ersten Schleuse an dieser Stelle im Jahr 1737 entwickelte sich der Ort zu einem Schifferdorf.

Schleuse an der oberen Havel


Die Havelstadt Zehdenick hat in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung vollzogen. 
Der nach 1990 zu verzeichnende Bevölkerungsrückgang konnte gestoppt werden. Seit fünf Jahren können dort mehr Zu- als Wegzug verzeichnen. Mit dazu beigetragen hat die gute verkehrstechnische Anbindung zu die Bundeshauptstadt Berlin sowie dem regionalen Wachstumskern Hennigsdorf, Oranienburg und Velten. Die Stadt liegt in dem dynamisch wachsenden Landkreis Oberhavel und das Zentrum von Berlin ist mit der Bahn und dem PKW in ca. einer Stunde zu erreichen.




Mit dem Bau der Eisenbahnbahnstrecke Löwenberg – Templin fand man hier riesige Tonvorkommen die zum Bau von zahlreichen Ziegeleien führten und Zehdenick zum größten Ziegeleistandort in Europa machten. Mitte des 19.Jh. begann man an der Havel mit dem planmäßigen Abbau von Lehm und Ton, Backstein ist einer der ältesten künstlichen Baustoffe überhaupt. Einst war hier Europas größtes zusammenhängendes Ziegeleigebiet und 56 Ziegeleien arbeiteten bis zu 6.000 Menschen. Hinter Zehdenick radeln wir am traditionsreichen Vosskanal, der um 1826 schiffbar gemachtwurde. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg war dieser Kanal der Transportweg für 1,75 Millionen Tonnen Ziegel für Berlin.

Die Ufer der ehemaligen Tongruben sind mittlerweile mit Schilf bewachsen, die vielen Ziegeleien geschlossen. Der Ziegeleipark Mildenberg erzählt vom damaligen Tonabbau und der Ziegelproduktion.

Dort angekommen werden wir überrascht, auf dem gesamten Gelände treffen Och für 5 Tage ca. 6.000 Computer-Nerds zum Jarestreffen des Chaos Computer Clubs.






In Oranienburg, nördlich von Berlin, erwartet den Besucher das Schloss an der Havel - in dem der Große Kurfürst und seine Gemahlin wohnten- mit seinem großen Park und Garten.

Barockschloß Oranienburg


Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt und das Konzentrationslager Sachsenhausen befreit. Bei der Bombardierung erlitt Oranienburg schwere Verluste - 60 Prozent der Häuser wurden zerstört, 40 Prozent der Einwohner wurden Obdachlos. "Gegen das Vergessen" wurde 1961 die Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen auf dem Gelände des ehemaligen Häftlingslagers errichtet, um die Erinnerung an den Nazi-Terror wachzuhalten.

KZ Gedenkstätte Sachsenhausen

Unsere heutige Schlafstelle haben wir im "Hotel an der Havel" in Oranienburg. Dieses Hotel liegt 10 Gehminuten vom Schloss Oranienburg entfernt und bietet eine Gartenterrasse mit Blick auf die Havel .